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Amalgam-Plomben sind maximal 10 Jahre haltbar. Außer Quecksilber, das darin etwa zu 50% vorkommt, werden noch Silber, Kupfer und Zinn in teilweise wesentlich geringerer Menge verarbeitet. Amalgam Pasten zur Auffüllung von Zahnlöchern sind erstmals im Jahr 659 v.Chr. im alten China belegt.
Wofür verwendet man Amalgam?
Amalgam wird hauptsächlich als Material für Zahnfüllungen eingesetzt. Außer reinem Quecksilber kommen noch Silber (maximal 40%), Zinn (bis 2%), Kupfer (höchstens 30%), Indium (maximal 5%) und Zink (bis 2%) als Bestandteile vor.
In den 1980-er Jahren ersetzte man die in der Zahnheilkunde bis dato verwendeten Kupfer-Amalgam-Füllungen durch solche aus Silber-Amalgam. Sie sind robuster und langlebiger, da ihr zweiter Hauptbestandteil Silber ist und sie außerdem noch mehr Kupfer als Zinn enthalten.
Vorteile
Aufgrund ihrer vielen Vorteile wird diese Amalgam-Legierung auch heute noch weltweit verwendet. Sie
- füllt Zahnlöcher besser auf als andere Füllmaterialien
- lässt sich schnell und unkompliziert anmischen
- ist sehr widerstandsfähig und bruchfest und daher langlebig
- lässt sich unproblematisch einfüllen
- ist kostengünstiger als andere Zahnfüllungen
Nachteile
Nachteile von Amalgam Zahn-Plomben sind:
- Da sie wegen ihrer metallischen Beschaffenheit deutlich sichtbar sind, kann man sie nicht im Frontzahnbereich einsetzen.
- Sie müssen mit einer Unterfüllung versehen werden.
- Sie verursachen einen metallischen Geschmack im Mund.
- Sie schrumpfen im Laufe der Zeit.
- Sie können Allergien verursachen.
- Sie können den Körper schleichend vergiften.
Amalgam Füllungen gehören aktuell zur zahnmedizinischen Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen. Möchte der Patient seine intakten Plomben durch solche aus einem anderen Material ersetzen lassen, muss er deren Kosten vollständig selbst übernehmen.
Außer für Zahnfüllungen verwendet man Amalgam noch in der Elektrolyse und bei der Gewinnung von Gold. Thallium Amalgam wird als Thermometer-Flüssigkeit genutzt.
Umweltschäden durch Amalgam
Da sich das Quecksilber im Laufe der Jahre aus den Amalgam Zahnfüllungen löst und über menschliche Ausscheidungen in die Umwelt gelangt, beschlossen einige europäische Länder 2009, den Einsatz von Amalgam grundsätzlich zu verbieten.
In Deutschland sind die Zahnarztpraxen aus Umweltschutzgründen verpflichtet, ihre Amalgam-Abwässer mithilfe eines speziellen Abscheiders zu klären. Außerdem müssen sie die anfallenden Amalgam-Reste über spezielle Entsorgungsunternehmen kostenpflichtig recyceln lassen.
Gesundheitsrisiken
In der jüngsten Zeit ergaben zwei von der EU-Kommission durchgeführte wissenschaftliche Studien, dass die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch zahnmedizinisch eingesetztes Amalgam „vergleichsweise gering“ sei.
Hauptargumente der Amalgam-Kritiker waren und sind jedoch, dass die Patienten durch das sich nach und nach aus der Füllung lösende Quecksilber langsam und unmerklich vergiftet würden. Außerdem käme es immer wieder zu Fällen von Amalgam-Allergien.
Warum sind Amalgamfüllungen bedenklich?
Bei Patienten, die Zahnfüllungen aus der Quecksilber-Legierung im Mund haben, kann eine erhöhte Quecksilber-Konzentration nachgewiesen werden, die durch Abrasion zustande kommt. Die natürliche Abnutzung wird beispielsweise durch tägliches Kauen, Zähneputzen und Zähneknirschen verursacht.
Das giftige Quecksilber lagert sich in den Fettzellen an und kann vom Körper nur teilweise ausgeschieden werden. Da sich im Körper-Fettgewebe auch Nervenenden befinden, kommt es dann mutmaßlich langfristig zu Nerven-Schäden. Zu den Erkrankungen, die im Verdacht stehen, von Amalgam Zahnfüllungen wenigstens mitausgelöst zu werden, gehören beispielsweise
- multiple Sklerose
- Parkinson’sche Erkrankung
- Morbus Alzheimer
- Legasthenie
- Lernstörungen
- Gedächtnisstörungen
- Gelenkerkrankungen
- Fibromyalgie
- rheumatoide Arthritis
Da Quecksilber dazu neigt, sich mit Schwefel zu verbinden und die körpereigenen Proteine Schwefel enthalten und diese wiederum Bestandteil von Enzymen sind, kommt es zu einer Blockierung der Enzym-Aktivität. Die Hormon Produktion, das Entfernen von Schlacken und die Regulierung des (Energie-)Stoffwechsels werden dadurch stark beeinträchtigt.
Außerdem verdrängt das toxische Schwermetall die Spurenelemente Zink und Selen aus den Enzymen. Sie werden dadurch wirkungslos. Es kommt zum Mangel an diesen lebensnotwendigen biochemischen Substanzen. Darüber hinaus beeinträchtigt Quecksilber die Tätigkeit der Zellen, indem es von den Zellwänden aus das Eindringen von Natrium, Kalium und Kalzium hemmt.
Da es große Mengen freier Radikale bildet, kommt es im Körper des Patienten zu starkem oxidativem Stress – mit den allseits bekannten Folgen (Entzündungen, Herzkreislauferkrankungen, Krebs, vorzeitiges Altern, etc). Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge kann Amalgam im Mund sogar Bakterien gegen bestimmte Antibiotika resistent machen.
Die Intoxikation verläuft schleichend und zeigt sich beispielsweise in häufig auftretenden Kopfschmerzen, übermäßiger Müdigkeit und Erschöpfung ohne erkennbare Ursache, schmerzenden Kiefern, Hände-Zittern, abnehmender Muskelkraft, erhöhter Anfälligkeit gegenüber Infektionen und anderen Symptomen.
Entgiftung
Wird beim Zahn-Patienten eine zu hohe Quecksilber Konzentration im Urin, Blut und/oder Stuhl festgestellt, versucht der Mediziner, das Schwermetall mithilfe von Chelatbildnern auszuleiten. Diese Substanzen verbinden sich mit den Metall-Ionen und beschleunigen so die Entfernung der toxischen Amalgam Inhaltsstoffe aus dem Körper. Der wesentliche Nachteile dieser Methode ist, dass damit zugleich auch lebenswichtige Spurenelemente vermehrt ausgeschieden werden. Unmittelbare Folge: Mineralstoffmangel.